Kaffee

 

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Guter Kaffee beginnt mit der Auswahl der richtigen Rohkaffebohnen

Zwei Sorten Rohkaffee dominieren den Kaffeemarkt. Daneben gibt es weniger bekannte, sehr schmackhafte Rohsorten. Einige Raritäten gehören wegen individueller Eigenheiten teilweise zu den teuersten Kaffeesorten der Welt.

coffee arabica (Berg-/Javakaffee)

Wild wächst der bis zu fünf Meter hohe Kaffeestrauch des coffee arabica in seiner Heimat Äthiopien. Dort wurde er schon vor mindestens 15.000 Jahren geerntet und verarbeitet. Umweltbedingt gehen die Wildbestände zurück. Jedoch wird der weltweit meistverkaufte Kaffee, auch Java- oder Bergkaffee, auf kleinen Plantagen in tropischen Ländern angebaut und dürfte auf diese Weise vor dem Aussterben geschützt bleiben. Coffee arabica ist derart wohlschmeckend, dass er sofort nach seiner Ersteinführung in der Türkei zum Nationalgetränk wurde. Sein Siegeszug in weitere Länder und schließlich weltweit begann Ende des 17. Jahrhunderts durch den Seehandel der Holländer.

coffee canephora (Robusta-/Tieflandkaffee)

Dieser Kaffeestrauch wächst wild bis zu acht Meter hoch und wird nur zu Anbauzwecken kürzer gehalten. In beiden Wuchsformen gedeiht coffee canephora im Gegensatz zum arabica besser in flachen Regionen. Optimales Klima haben südostasiatische und westafrikanische Regionen. An das vollmundige Aroma seines weltweit stärksten Konkurrenten reicht canephora nicht heran. Aber sein voller Körper ist beliebt für die Zubereitung von intensiv schmeckendem Espresso, entweder pur aus coffee canephora oder in einem Verhältnis 80 % coffee arabica zu 20 % coffee canephora. Ein Vorzug der Kaffeesorte, die auch Robusta genannt wird, ist die Resistenz der Kaffeesträucher gegen Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit.

Raritäten unter den Sorten bei Rohkaffe

Stenophylla

Stenophylla: Die Bohnen der westafrikanischen Kaffeesorte Stenophylla sind schwarz, wenn sie reif sind. Ihr Aroma unterscheidet sich deutlich von den ansonsten roten Früchten der arabica-Sorten. Auch diese Bohnen werden vor der Weiterverarbeitung geröstet.

Maragogype, Excelsa, Kopi Luwak, Jamaica Blue, Mountain

Maragogype: Besonders große arabica-Bohnen führten im Laufe von Zucht und Evolution zu einer so großen Bohnensorte, dass Maragogype auch als Elephanten-Bohne bezeichnet wird. Der Ertrag an Bohnen kann mit dem von Kaffeesträuchern des arabica verglichen werden, der Geschmack ist je nach Röstprozess unterschiedlich.

Excelsa: Diese Kaffeesorte wächst nur selten, hält aber auch lange Trockenzeiten und hohe Temperaturen gut aus. Die einzelnen Kaffeesträucher der Excelsa zeichnen sich trotz der kargen Anbaubedingungen durch einen kräftigen Wuchs und guten Ertrag aus.

Kopi Luwak: Bei der Reifung dieses Rohkaffees helfen Tiere, genauer gesagt Fleckenmusangs. Sie fressen die besten Früchte vom Kaffeestrauch und scheiden diese anschließend unverdaut, aber fermentiert wieder aus. Anschließend wird das Produkt gesäubert und geröstet. Kopi Luwak gehört zu den teuersten Kaffeesorten der Welt, auch aufgrund des hohen Aufwand der Gewinnung bei vergleichsweise geringem Ertrag pro Ernte.

Jamaica Blue Mountain: Eigentlich ist diese Kaffeesorte mit dem coffee arabica verwandt. Jedoch reifen die rohen Bohnen deutlich länger und in einem nebligen, kühlen Bergklima ausschließlich in den gleichnamigen jamaikanischen Bergen. Hierher gelangten die Kaffeesträucher erst 1728. Aus dem Experiment mit einem so völlig anderen Klima als in der äthiopischen Heimat wurde ein Welterfolg bis heute. Jährlich werden auf dem gerade einmal 6.000 ha großen Anbaugebiet nur geringe Mengen des Kaffees von Hand gepflückt und in Holzfässern verpackt. Kaffeekenner zahlen für diese Kaffeesorte einen der höchsten Kaffeepreise weltweit.

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